EU-Übersetzer lassen grüßen
Hier ein beispielhafter Dialog, Typ Lieblingskunde:
Anruf gegen Mittag.
K (Kunde): Tach. Ich hätte da 5 Seiten Vertrag. Bräucht` ich beglaubigt übersetzt. Eigentlich noch heute. Wäre das machbar?
MW (Meine Wenigkeit): Könnten Sie mir das Ganze mal zur Ansicht schicken?
Nach ausführlichen Sympathie- und Respekts-Bekundungen von Kundenseite – höre ich natürlich gerne - und anschließender Kenntnis dessen Lebensgeschichte, im Besonderen mit Hinweis auf seine Englischkenntnisse – ignoriere ich in manchen Fällen in weiser Voraussicht - erhalte ich den Text, der sich als effektiv rund 10 Seiten lang entpuppt (Times Roman, 12 pt).
Anruf. Preis. Zeit. Funkstille.
K: Also bitte, hörn`se mal. Dat is jetzt aber nich` Ihr Ernst (nicht auf Kosten, sondern auf Zeit bezogen). Hörn`se mal, ick mach dat jeden Tach. Dat is doch kein Ding. Dat klopp ick Ihnen doch in 10 Minuten rein.
MW: (in Gedanken) Ach was. Ich mach das auch jeden Tag. Aber vermutlich – anders.
Da sind mir jene Kunden allemal lieber, die sich der Schwierigkeit einer anspruchsvollen Übersetzung bewusst sind und lieber fünf Mal ängstlich nachfragen, ob man sich denn wirklich als fachlich kompetent erachtet und sich, beispielsweise, in den vergangenen 10 Jahren thematisch auch wirklich mit nichts anderem beschäftigt hat, als mit Hufkrankheiten bei Giraffen mittlerer Größe und dem daraus resultierenden Hang zu Depressionen (gibt`s ja vielleicht wirklich?).
Hab` ich nicht, aber meine Baustelle ist auch eine völlig andere :-)
Und was Kapazitäten angeht, hier ein kleiner Vergleich:
Ein Übersetzer der EU, der seine Kenntnisse in der Regel durch ein mehrjähriges Studium erworben und sich durch ein monatelanges Auswahlverfahren gekämpft hat, meist auf 2 oder maximal 3 Fachgebiete spezialisiert ist und seine Arbeitszeit ausschließlich der produktiven Tätigkeit widmen kann, durch die er sein Einkommen erzielt, d.h. eine völlig andere Ausgangssituation hat als ein Freiberufler, schafft pro Tag ca. 5-6 Seiten anspruchsvollen Inhalts. Noch Fragen?
Anruf gegen Mittag.
K (Kunde): Tach. Ich hätte da 5 Seiten Vertrag. Bräucht` ich beglaubigt übersetzt. Eigentlich noch heute. Wäre das machbar?
MW (Meine Wenigkeit): Könnten Sie mir das Ganze mal zur Ansicht schicken?
Nach ausführlichen Sympathie- und Respekts-Bekundungen von Kundenseite – höre ich natürlich gerne - und anschließender Kenntnis dessen Lebensgeschichte, im Besonderen mit Hinweis auf seine Englischkenntnisse – ignoriere ich in manchen Fällen in weiser Voraussicht - erhalte ich den Text, der sich als effektiv rund 10 Seiten lang entpuppt (Times Roman, 12 pt).
Anruf. Preis. Zeit. Funkstille.
K: Also bitte, hörn`se mal. Dat is jetzt aber nich` Ihr Ernst (nicht auf Kosten, sondern auf Zeit bezogen). Hörn`se mal, ick mach dat jeden Tach. Dat is doch kein Ding. Dat klopp ick Ihnen doch in 10 Minuten rein.
MW: (in Gedanken) Ach was. Ich mach das auch jeden Tag. Aber vermutlich – anders.
Da sind mir jene Kunden allemal lieber, die sich der Schwierigkeit einer anspruchsvollen Übersetzung bewusst sind und lieber fünf Mal ängstlich nachfragen, ob man sich denn wirklich als fachlich kompetent erachtet und sich, beispielsweise, in den vergangenen 10 Jahren thematisch auch wirklich mit nichts anderem beschäftigt hat, als mit Hufkrankheiten bei Giraffen mittlerer Größe und dem daraus resultierenden Hang zu Depressionen (gibt`s ja vielleicht wirklich?).
Hab` ich nicht, aber meine Baustelle ist auch eine völlig andere :-)
Und was Kapazitäten angeht, hier ein kleiner Vergleich:
Ein Übersetzer der EU, der seine Kenntnisse in der Regel durch ein mehrjähriges Studium erworben und sich durch ein monatelanges Auswahlverfahren gekämpft hat, meist auf 2 oder maximal 3 Fachgebiete spezialisiert ist und seine Arbeitszeit ausschließlich der produktiven Tätigkeit widmen kann, durch die er sein Einkommen erzielt, d.h. eine völlig andere Ausgangssituation hat als ein Freiberufler, schafft pro Tag ca. 5-6 Seiten anspruchsvollen Inhalts. Noch Fragen?
MSies - 14. Mär, 19:58
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