Dienstag, 10. November 2009

Praktikum für Übersetzer

Für angehende Übersetzer immer wieder eine gute Frage: Wo finde ich einen Praktikumsplatz ?
Bitte nicht bei mir :-) Nein im Ernst, ich habe leider, wie wohl die meisten Freelancer, keine räumlichen und zeitlichen Kapazitäten. Aber wie wäre es zuerst mit der Frage:

Was will ich mit meinem Diplom langfristig anstellen?

Wer jetzt schon weiß, dass er seine Brötchen als Freiberufler verdienen möchte, für den wäre doch ein Platz in einer feinen, kleinen Bürogemeinschaft bei einem Übersetzer-Netzwerk nicht zu verachten. Ich spreche hier bewusst nicht von einem Übersetzungsbüro. Dies wird umgangssprachlich häufig gebraucht für jeden Anbieter, der einen Text von Sprache A nach Sprache B übersetzt. Ein solches Büro habe ich auch. In der Branche steht dies jedoch häufig für jene Dienstleister, die ihre Brötchen hauptsächlicher als reine Vermittler zwischen Endkunden und freien Übersetzern verdienen, möglicherweise branchenfremd sind, dafür umso professioneller in ihrer Vermarktung. Bitte nicht missverstehen: Ich bin mir darüber im Klaren, dass es hervorragende Agenturen gibt, die sich um gute Qualität, ordentliches Projektmanagement und faire Bezahlung ihrer Subunternehmer bemühen. Aber jene, die in jeder Stadt eine „Filiale“ unterhalten, alle Sprachen und Fachgebiete anbieten und bei Google immer an vordersten Positionen glänzen, müssen nicht zwangsläufig die Besten und schon gar nicht diejenigen sein, in denen man sich geballtes Praxiswissen für den Übersetzer-Alltag aneignen kann. Wer sich sicher ist, dass er seine Brötchen selbständig verdienen möchte, tut gut daran, einmal hautnah mitzuverfolgen, dass der Übersetzer-Alltag nur teilweise aus kreativer und anspruchsvoller Denk-Arbeit und Wörterbuch-Akrobatik besteht. Genauso wichtig sind wohl Fragen wie:
-Wo finde ich meine Kunden?
-Wie positioniere ich mich langfristig und erfolgreich am Markt?
-Wie schaffe ich mir eine unverwechselbare Marke, die mir hilft, mich vom Wettbewerb abzuheben?
-Welche Form der Akquise ist heute erlaubt?

Bis hin zur Entscheidung: Liegt mir daran, den Kunden X langfristig zu behalten, macht es Sinn, ein Inkassobüro zu bemühen, oder spare ich mir diesen Weg und fülle gleich selbst den Mahnbescheid aus? Ehrlich gesagt – ich habe sowas bei meiner Ausbildung nicht gelernt – und wäre sehr dankbar gewesen für Tipps und moralische Unterstützung.

Wer das Angestellten-Dasein anstrebt, ist vielleicht eher im internen Sprachendienst einer Organisation, eines Verbandes oder eines Konzerns aufgehoben. Abteilungsübergreifendes Projekt- und Dokumentations-Management von der Pike auf lernen? Die Vor- und Nachteile verschiedener aktueller Translation Tools in aller Kürze kennenlernen?
Über Abläufe bei der Qualitätssicherung nachdenken? Für die Geisteswissenschatler ist vielleicht das Übersetzerkolleg Straelen eine Anlaufstelle. Ich wünsche viel Erfolg und ein gutes Händchen bei der Suche ...

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Margit Sies-Gurel Kontakt: Alte Landstr. 18 D-85521 Ottobrunn Telefon: 089/ 84 24 67 Margit.Sies@t-online.de Margit Sies-Gurel

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