Donnerstag, 3. Mai 2007

Englische Claims - der kleine Unterschied

Es besteht sicher kein Zweifel, dass ein Claim oder Slogan einen ganz wesentlichen Teil dazu beiträgt, ein Unternehmen, Produkt oder eine Dienstleistung am Markt zu positionieren, die gewünschte Zielgruppe gezielt anzusprechen und so einen „spitzen Nutzen“ zu schaffen und auch zu kommunizieren. Und weil`s ja nicht nur chic ist, sondern in unseren Zeiten scheinbar eine Notwendigkeit, muss es natürlich ein englischer sein.

Da sitzt dann ein Grüppchen kreativer Menschen, die für viel Geld ihre graue Zellen anstrengen. Und dann so ein Ärger: Die besagte Zielgruppe fühlt sich gar nicht oder nicht in dem Maße angesprochen, wie dies eigentlich beabsichtigt war.

Wer dies nicht ganz glauben mag, glaubt vielleicht eher den Zahlen einer Studie der Firma Endmark, die mehr als tausend Personen zwischen 14 und 49 Jahren in verschiedenen deutschen Städten interviewt und gebeten hat, zwölf bekannte Claims zu übersetzen. Über das Ergebnis kann man entweder den Mantel des Schweigens hüllen, oder hier nachlesen, schmunzeln und möglicherweise wieder mal umdenken.

Den wenigsten unter uns dürfte entgangen sein, dass beispielsweise Douglas zwar immer noch daran gelegen ist, uns aus seinen Läden rausfinden zu lassen, seine geschätzten Kunden aber gleichzeitig wissen lässt, was unser Leben schöner macht. Und Ford lässt uns immer noch den Unterschied fühlen, uns aber in erster Linie besser ankommen.

Aber es ist doch auch erfreulich, dass 50 % der Befragten den Claim von BURGERKING toll finden, obwohl nur rund ¼ ihn auch richtig interpretiert haben.

Eine Sprache wirklich zu verstehen, oder sich nur vorstellen zu können, was gemeint ist – obwohl die Botschaft beim Empfänger nicht selten völlig falsch angekommen ist. Dieser Unterschied mag für den Kleingewerbetreibenden um die Ecke nicht signifikant sein. Für einen Global Player sehr wohl.

Mittwoch, 2. Mai 2007

IATE

Schön gehört?

Seht für Interactive Terminology for Europe – von mir mal frei übersetzt: Ein Riesen-Fundus absolut brauchbarer Termini der verschiedensten Fachgebiete, (rund 1,5 Mio Einträge), die von zahlreichen Institutionen der EU beigesteuert und laufend aktualisiert werden. IATE ersetzt die frühere Datenbank EURODICAUTOM, die zwar noch vorhanden ist, aber nicht mehr gepflegt wird. Seit März ist IATE für jedermann frei zugänglich. Reinschauen lohnt sich auf jeden Fall.

Samstag, 28. April 2007

Online-Sein oder nicht Sein

Immer wieder interessant, auf welche Weise manche Menschen einen Dienstleister suchen – und offensichtlich dabei völlig anders vorgehen als ich.

Immer wieder mal erhalte ich Anfragen für Aufträge, die ich selbst nicht übernehmen möchte, weil sie einfach jenseits meiner Wissensgebiete liegen. Für diese Zwecke hat der Freiberufler von heute ja aber meist eine Handvoll Kollegen, die man guten Gewissens empfehlen kann.

„Er/Sie hat auch eine Website. Die Seite lautet ..." und versickert im Sande, denn der Anrufer hat schon fröhlich unterbrochen: "Nicht nötig, ist auch ziemlich eilig. Ich rufe da einfach mal an“.

Ganz ehrlich: Auch, oder gerade wenn eine Angelegenheit eilig ist, nutze ich grundsätzlich die Möglichkeit, mir vorher kurz ein Bild von jenem Menschen zu machen.

- Wie „tickt“ er oder sie?
- Spricht er „meine Sprache“?
- Hat er fachliche Schwerpunkte?

Es dürfte wenig Sinn machen, wegen einer Erbrechts-angelegenheit einen Anwalt zu konsultieren,
der laut eigener Aussage auf Verkehrsdelikte, Kunst
und neue Medien spezialisiert ist.
- Was ist ihm selbst wichtig im Zusammenhang mit seiner Arbeit?
- Gibt es vielleicht Tipps / Überlegungen, die wichtig sind vor der ersten Kontaktaufnahme?
- Und nicht zuletzt: Erwähnt er zur Orientierung einen ungefähren Honorarrahmen? Ich bin die letzte, die nicht bereit wäre, gute Arbeit adequat zu entlohnen, aber auch ich nehme mir gelegentlich die Freiheit, zu sagen: Ich kann oder will mir Ihre Dienste nicht leisten – jetzt nicht, oder generell nicht. Und wenn mir das vorher schon klar ist, erspare ich mir den Anruf – und 10 Minuten Smalltalk, denen dann 30 Sekunden betretenes Schweigen folgt.

Und aus eben diesen Gründen bin ich, im Gegensatz zu manch anderen Zeitgenossen, der Meinung, dass eine schlechte – Verzeihung – „verbesserungsfähige“ Website immer noch besser ist, als gar keine. Auch wenn sie, unter Online-Marketing-Aspekten und hinsichtlisch Suchmaschinen, ungefähr den gleichen Zweck erfüllt wie ein Auto, das nie gefahren wird und die ganze Zeit über einfach vor dem Haus steht, und dort auch gut steht ... denn es könnte ja mal jemand wissen wollen, ob man eines hat.

Freitag, 20. April 2007

AdWords

Ein gelegentlicher Blick in die Logs lässt einen immer wieder Schmunzeln.

Es ist ja bekannt, dass der Erfolg einer Adwords-Kampagne steht und fällt mit der sorgfältigen Auswahl der richtigen Keywords. Unter Erfolg verstehe ich als Freiberuflerin übrigens nicht „Bekanntheit“, sondern „mit minimalen Kosten eine maximale Zahl relevanter Klicks erreichen“.

Sicher wird man nie verhindern, dass eine Handvoll Konkurrenten, Bewerber um Praktika (deren Anfragen ich leider nie positiv beantworten kann), Verkäufer allerlei nützlicher und unnützer Dinge oder auch nur neugierige Surfer auf eine Anzeige klicken.
Was mir allerdings schleierhaft bleibt: Warum kommt jemand, der offensichtlich bei Google „Türkisch-Übersetzungen in Leipzig“ gesucht hat, zu mir, die ich „Englisch und Spanisch in München“ anbiete. Doch, wirklich, ich habe mir beim Texten der Anzeige etwas gedacht ....
Apropos Anzeige: Jüngst entdeckt bei Seo-Radio Guten Appetit!

Mittwoch, 18. April 2007

Amazon-Rezensionen

Wer liest nicht gelegentlich einmal ein paar Lobeshymnen bei Amazon, bevor man den Warenkorb füllt?

Bei Spiegel online finden sich ein paar interessante Zeilen hierzu.

Dienstag, 10. April 2007

Am anderen Ende der Hotline

Ja, ich gebe es zu: Dairyinsanity habe ich erst kürzlich entdeckt, aber es gehört bereits zu meinen Favourites. Genau wie der Buchhändler-Alltag.

Wer gelegentlich mal Tränen lachen oder sich in schlechten Zeiten mal kurz aufbauen möchte - unbedingt empfehlenswert. Ich hoffe mal nicht, dass ich selbst zu den komplizierten Kunden gehöre. Auf jeden Fall denke ich grade jetzt bei jedem Hotline-Anruf immer mal auch an die Gegenseite :-)

Der Übersetzer – das unbekannte Wesen

Erwähnt unsereins gelegentlich, welcher beruflichen Zunft er oder sie angehört, zeigen die Reaktionen oft eine ganz deutliche Tendenz:

„Ach, was ein schöner Beruf. Ja, was mit Sprachen. Welche Sprachen denn?

(Hier wird in nahezu 100 % der Fälle von mindestens zwei ausgegangen, obwohl man eigentlich den Rest seines Berufslebens damit verbringen könnte, eine Fremdsprache zu perfektionieren oder sich noch in weitere Fachgebiete einzuarbeiten).

„Englisch und spanisch.“

„Ach, wie schön.“ (Hier weicht die Begeisterung dann meist ersten Zweifeln):

„Für spanisch haben Sie wahrscheinlich weit mehr Anfragen, denn englisch kann ja heute eigentlich jeder, nicht?“

„Ach ja?“

Zweifellos kommt heute kein Anwärter auf einen anspruchsvollen Job auch nur an der Empfangsdame im Foyer vorbei, wenn in den Bewerbungsunterlagen nicht wenigstens zuvor das magische „Englisch fließend in Wort und Schrift“ erstrahlte. Leichte Übertreibungen können hier übrigens gerne mal in den entscheidenden Momenten ein paar Schweißflecken produzieren, wenn das Gespräch sich dann doch über zwei Stunden hinzieht und - zufällig oder auch nicht - ein englischer Muttersprachler in der Runde sitzt.

Auch kennt heute fast jeder mindestens eine Person, die „4 oder 5 Sprachen beherrscht“.
Solche multilingualen Genies, auf die wir Übersetzer ja ganz neidisch sein müssten, sind sehr oft in Exportabteilungen oder im Vertrieb anzutreffen.

Nun ja, ein Mitarbeiter, der zweifellos in der Lage sein muss, in akzeptablem Englisch mit Kollegen verschiedener europäischer Niederlassungen über die letzten Umsatzahlen zu jammern, eine neue Marketing-Strategie vorzustellen und beim gemeinsamen Abendessen unter Zuhilfenahme des Hosentaschen-Langenscheidt noch zum allgemeinen Amusement zu kommunizieren, wie Schweinsbraten und Knödel zubereitet werden, erfüllt sicherlich den Job, den man von ihm erwartet.

Aber, mit Verlaub: Würde ihm die Geschäftsführung wohl die englische Übersetzung des nächsten Halbjahresberichts anvertrauen? Nicht? - Ach so, doch lieber externer Dienstleister ....

Interessant ist in diesem Zusammenhang, sich einmal kurz klar zu machen, was es eigentlich heißt, eine Sprache zu beherrschen. Nichts anderes nämlich, als sich in dieser Sprache in geradezu schlafwandlerischer Sicherheit, jeder erdenklichen Nuance und absolut fließend spontan zu den verschiedensten Themen äußern zu können; die, in der man zählt und träumt. Es dürfte nur wenige Menschen auf dieser Welt geben, die dies in zwei oder gar mehr Sprachen auf dem gleichen Niveau beherrschen. In aller Regel ist das nur in der sogenannten Muttersprache möglich, die man als (Klein)-Kind lernt und in seinem ersten sozialen Umfeld einsetzt und später perfektioniert. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, wenn man zum einen an die Mehrsprachigkeit größerer Bevölkerungsgruppen denkt, bei der man in bestimmten Fällen von einer Majoritäts- und einer Zweitsprache spricht. Man darf auch gar nicht bestreiten, dass es sicherlich Mitmenschen gibt, die aufgrund ihrer familiären oder kulturellen Situation und einer Portion Talent mit einer außerordentlichen Sprachenvielfalt gesegnet sind.

Entscheidend ist, welche Maßstäbe man anlegt – und durchaus anlegen darf, wenn man einen Profi engagiert. Und die sollten nicht nur darin bestehen, dass jemand „immer mal gern was mit Sprachen macht“ ... oder so ähnlich.

Donnerstag, 22. März 2007

Abmahnung - so wird`s vielleicht nicht ganz so teuer

Keine Frage: Wer heute als Unternehmer vorzugsweise im Internet akquiriert, findet sich möglicherweise früher oder später in der Tür des Anwalts - und nicht immer aus Eigeninitiative.

Bei dr.web gibt es eine hilfreiche Link-Liste mit Tipps und Informationen zum Thema Abmahnungen. Für den Fall der Fälle ...

Mittwoch, 14. März 2007

EU-Übersetzer lassen grüßen

Hier ein beispielhafter Dialog, Typ Lieblingskunde:

Anruf gegen Mittag.

K (Kunde): Tach. Ich hätte da 5 Seiten Vertrag. Bräucht` ich beglaubigt übersetzt. Eigentlich noch heute. Wäre das machbar?

MW (Meine Wenigkeit): Könnten Sie mir das Ganze mal zur Ansicht schicken?

Nach ausführlichen Sympathie- und Respekts-Bekundungen von Kundenseite – höre ich natürlich gerne - und anschließender Kenntnis dessen Lebensgeschichte, im Besonderen mit Hinweis auf seine Englischkenntnisse – ignoriere ich in manchen Fällen in weiser Voraussicht - erhalte ich den Text, der sich als effektiv rund 10 Seiten lang entpuppt (Times Roman, 12 pt).

Anruf. Preis. Zeit. Funkstille.

K: Also bitte, hörn`se mal. Dat is jetzt aber nich` Ihr Ernst (nicht auf Kosten, sondern auf Zeit bezogen). Hörn`se mal, ick mach dat jeden Tach. Dat is doch kein Ding. Dat klopp ick Ihnen doch in 10 Minuten rein.

MW: (in Gedanken) Ach was. Ich mach das auch jeden Tag. Aber vermutlich – anders.

Da sind mir jene Kunden allemal lieber, die sich der Schwierigkeit einer anspruchsvollen Übersetzung bewusst sind und lieber fünf Mal ängstlich nachfragen, ob man sich denn wirklich als fachlich kompetent erachtet und sich, beispielsweise, in den vergangenen 10 Jahren thematisch auch wirklich mit nichts anderem beschäftigt hat, als mit Hufkrankheiten bei Giraffen mittlerer Größe und dem daraus resultierenden Hang zu Depressionen (gibt`s ja vielleicht wirklich?).

Hab` ich nicht, aber meine Baustelle ist auch eine völlig andere :-)

Und was Kapazitäten angeht, hier ein kleiner Vergleich:

Ein Übersetzer der EU, der seine Kenntnisse in der Regel durch ein mehrjähriges Studium erworben und sich durch ein monatelanges Auswahlverfahren gekämpft hat, meist auf 2 oder maximal 3 Fachgebiete spezialisiert ist und seine Arbeitszeit ausschließlich der produktiven Tätigkeit widmen kann, durch die er sein Einkommen erzielt, d.h. eine völlig andere Ausgangssituation hat als ein Freiberufler, schafft pro Tag ca. 5-6 Seiten anspruchsvollen Inhalts. Noch Fragen?

Impressum

Margit Sies-Gurel Kontakt: Alte Landstr. 18 D-85521 Ottobrunn Telefon: 089/ 84 24 67 Margit.Sies@t-online.de Margit Sies-Gurel

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